3 Kommentare
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Avatar von Christine Bott

Einspruch, euer Ehren! Du schüttest mit deiner Kritik, lieber Markus, das Kind mit dem Bade aus. Für mich hat dieses Fest, hat diese Zeit Sinn und Bedeutung. Der allüberall wuchernde Konsumterror, der diese für sich nutzt und benutzt ist haarsträubend, in diesem Punkt stimme ich dir voll und ganz zu.

Es geht hier um einen der übelsten Auswüchse des Kapitalismus, der nicht davor zurückschreckt, Kaufinteresse für Sinn-loses und Überflüssiges zu erwecken indem alles, was uns wertvoll, bedeutungsvoll, ja heilig ist, benutzt und dadurch entwertet. ( Vor einiger Zeit sah ich eine Mercedes- Reklame, untermalt mit Beethovens 9. Symphonie!!!)

Besteht Interesse an meiner Auffassung, die Bedeutung des Festes betreffend? Ich bediene mich der Begrifflichkeiten von C.G. Jung, um mich verständlich zu machen. Im Verlauf der Menschheitsgeschichte haben sich unbewusste Verhaltensstrukturen herausgebildet, die allen Menschen weltweit gemeinsam sind. Diese äussern sich in Urbildern (Archetypen), Symbolen und Mythen.Sie sind mit numinoser Energie geladen, daher werden sie als bedeutungsvoll, beeindruckend erlebt, weit über Alltägliches hinausgehend. Das Bild von der Dunkelheit, (Wintersonnenwende), die auf Ihrem Höhepunkt das Licht erzeugt, die Rose, die im Winter blüht, das armselige Kind, das die Welt erlöst, berührt Menschen aller Zeiten ( und würde nicht mehr kommerziell genutzt, hätte es an Kraft verloren.) Und Jesus sehe ich als den größten Sozialrevolutionär aller Zeiten an, aber dazu äussere ich mich jetzt nicht weiter. Sprengt den Rahmen..

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Avatar von Markus Zohner

Herzlichen Dank, Christine!

Ich widerspreche allerdings auch C.G. Jung mit seinen Archetypen. Oder besser: ich halte das für eine durchaus schlüssige Theorie, vielleicht eine Möglichkeit, aber ich habe mich in meiner Arbeit immer fernst möglich davon gehalten - es vereinfacht alles viel zu sehr. Es scheint sehr schnell sehr viel zu erklären, ist aber doch nah' am Trivialen. Anders gesagt: Die Tatsache, dass sich Religionen und Disney und der übrige Kommerz auf diese «Urbilder» stürzen und sie vereinnahmen und ausschlachten, mag vielleicht als Beweis ihrer Existenz herhalten. Es zeigt aber auch ihre Einfachheit, ja Banalität, wenn ich das so sagen darf. Daher halte ich mich, soweit es geht und bewusst möglich ist, fern von ihnen – denn zu einfach, zu billig ist es, sich auf sie zu stützen. Ich denke, unsere Aufgabe ist, weiterzugehen als «Dunkelheit und Licht» und «unschuldiges Kindlein». Sich nicht damit zufriedenzugeben, dieselbe Soße auch die kommenden Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende noch umzurühren.

Was meinst?

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Avatar von Markus Zohner

HA!

Danke, Christine! Beziehst Du Dich auf den heutigen Brief, oder auf diesen Artikel

https://open.substack.com/pub/changemymindnow/p/the-immaculate-birth?r=2dvrv&utm_medium=ios

Oder auf beide?

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