München. Die Stadt, aus der ich komme. Eine meiner Heimaten. Es ist dies einer meiner letzten Besuche hier zu Hause, da meine Mutter im Sommer in eine Wohnung in unserer Nähe in Lugano ziehen wird. Von dann ab wird es ein heimkommen nach München nicht mehr geben, nur noch Besuche als Tourist, in Hotelzimmern, Frühstück inbegriffen.
Jetzt also ein paar eingeschobene Tage hier, mit Dokumentation von Familienphotos, Ausstellungsbesuchen, Theater. Langen Gesprächen mit meiner Mutter, Planung ihres Umzuges.
Mit dem ersten COVID-Lockdown 2020 war unsere Truppe gezwungen, die Proben zu einem neuen Theaterstück zu unterbrechen, das der Auftakt einer Trilogie mit dem Titel TOTENTANZ werden sollte. Zoom war damals ganz neu, und in einem dieser ersten Online-Treffen hatten wir beschlossen, das Theaterprojekt zu verwandeln in ein vierzigtägiges improvisiertes Live-Schreib-Projekt: LA QUARANTENA1. Langer Rede, kurzer Sinn: jetzt arbeiten wir zusammen mit dem Grafiker Edy Ceppi auf Hochtouren2 daran, die entstandenen Geschichten, Bilder und Ton- und Videoaufnahmen zu einem Buch3 zu machen. Erscheinungsdatum: 24. September.
Alles hat sich verändert hier in München. Meine ersten Erinnerungen an die Stadt sind farblos und leer. Die Bevölkerung ist nur unwesentlich gewachsen4, aber heute ist der Englische Garten bei Sonnenschein überfüllt, die Farben scheinen übersättigt und die Schlangen vor den Geschäften für Luxusartikel und Feinkost endlos.
Morgen ein paarmal um den Kleinhesseloher See rennen.
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Immer wieder die Versuchung, diese Seite, diese kurzen Beiträge mit Fotos zu ergänzen und Links, aber der Gedanke, sich nur auf Worte zu konzentrieren, überzeugt mich weiterhin. Es soll nicht ausufern, kein Reisetagebuch werden und auch kein Werbetext für irgendwelche Projekte, sondern kurzes Teilen von inneren und äussern Situationen.
https://totenta.nz
Das Layout ist so gut wie fertig: 524 Seiten. Gerade beginnen die ersten Korrekturleser mit ihrer Arbeit
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